Friesische Ziele
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Die Frage nach dem Warum beschäftigt die Menschen seit Anbeginn der Zeit. Die Frage nach dem Sinn sogar schon länger. Ohne Philosoph zu sein, muss man sich dieser pragmatischen Fragestellung bereits bewusst sein, wenn man eine einfache Tätigkeit beginnt. Schließlich sollte man immer wissen, was der Sinn der zu startenden Aktivität ist. Diese Frage ist vor allem im unternehmerischen Bereich von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn es Unternehmungen sind, die nicht alltäglichen Ursprungs sind. Sicherlich werden Sie sich auch gefragt haben, was der Friesenring mit der Darstellung mittelalterlichen Handwerks und der historischen Brauchtumspflege bezweckt. Diese Frage soll hier beantwortet werden.
Freude, historisches Interesse, Spaß an der Handwerksdarstellung, Unternehmungslust und
Engagement sich mit der Region und den Menschen zu beschäftigen als Antwort zu nennen
ist sicherlich richtig, wird aber nur sehr oberflächlich den eigentlichen Zielen gerecht,
welche der Friesenring verfolgt.
Auf Grund der unternehmerischen
Ausrichtung hinsichtlich der Darstellung
mittelalterlichen Handwerks repräsen-
tiert der Friesenring ein Stück euro-
äischen Kulturgutes. Angetrieben durch
Wissensdurst und dem Streben, diese
Begeisterung mit anderen Menschen
zu teilen, sieht sich der Friesenring in der
Rolle eines Botschafters und Bewahrers.
Ein Botschafter, der den Menschen die
Geschichte der Region vermittelt und an
die gemeinsame Vergangenheit erinnert,
welche die Nord-West Region geprägt
hat. Aber auch ein Bewahrer, der histor-
isches Handwerk, die verwendeten
Werkzeuge und Gerätschaften, aber auch
Sitten und Gebräuche (allen voran die
der Friesen) bewahrt und ins
Hier und Jetzt transportiert.
Der Wissensdurst – gepaart
mit Engagement endlose Zeit
in Recherche und Geschichts-
forschung zu investieren –
hat gleichzeitig auch den Wunsch vermittelt, die Mitmenschen an das Thema heranzuführen. Bildung und Kultur ist trotz der heutigen multimedialen Welt ein wichtiger Punkt in der gesellschaftlichen Entwicklung. Gerade deshalb nähert sich der Friesenring diesem Thema aus einer gänzlich anderen Richtung. Wissensvermittlung bedeutet für den Friesenring nicht einen konzentrierten Input an Fakten, sondern vielmehr den Wunsch eigenständig dieses Wissen zu erlangen:
Eben das Interesse am Lernen zu wecken.
Der Friesenring lebt dieses Interesse vor und vermittelt auf unterhaltsame norddeutsche Art, dass das Wissen und die Suche danach alles andere als langweilig und „staubtrocken“ sein muss. Wie spannend und aufregend diese Wissensvermittlung wirklich ist, stellt der Friesenring unter der Rubrik Wissensdurst ausführlich da.
Interesse wecken bedeutet auch, gleichzeitig sensibler für die eigene Region und ihre Geschichte zu werden. Eine Heimatgeschichte, die nicht nur mit historischen Zahlen und Fundstücken überliefert wird, sondern auch mit deren Werte und Normen, die sich in der Region durch die Jahrhunderte entwickelt haben. Werte, die aus den Lebensumständen, den Großfamilien aber auch der Kostbarkeit der Materialien und der Leistung der Handarbeit entstanden sind. Werte und Ansichten, die den Alltag an der Küste im gegenseitigen Wechselspiel geformt haben und durch die Generationen überliefert wurden. Gerade weil sich die Faktoren in der heutigen Zeit komplett gewandelt haben, ist es schwierig einige dieser durchaus respektablen Werte zu begreifen. („Warum soll die handgeschnitzte Truhe dreimal so viel kosten wie die Truhe bei dem Möbelgeschäft, welches seine Produkte maschinell fertigt?“)
Diese Sensibilisierung erreicht der Friesenring durch das Involvieren der Zuhörer.
Durch Mitmachen und selber aktiv werden öffnet sich der Zuhörer und beginnt sich mit der Frage auseinanderzusetzen, warum er bestimmte Handgriffe tun muss, welchen Sinn der Vorgang hat und lernt zu verstehen, was für ein Aufwand dahinter steckt. Dies setzt eine Reaktion in Gang, bei der man sich mit dem Erlebten auseinandersetzt und auf einer Ebene der Selbsterfahrung die Informationen aufnimmt.
Dadurch wird eine Nachhaltigkeit
der Wissensvermittlung erzielt,
welcheüber die reine schulische
Vermittlung von Fakten hinausgeht.
Der Zuschauer vollzieht den Schritt
vom unbeteiligten Zuhörer zu einem
unmittelbar Betroffenen im Zentrum
des Geschehens; durch eine
freundliche und unkomplizierte
Herangehensweise, die ein
Friesenring-Markenzeichen ist.
Zudem ist der Friesenring darauf
bedacht, die mittelalterliche Darstellung
historisch korrekt aber auch schnörkellos und ehrlich vorzuführen, um so die Zuhörerschaft von dem idealisierten Bild des Mittelalters als „Gute alte Zeit“ weg zu führen und eine wertfreie Auseinandersetzung mit der Thematik Heimatgeschichte zu ermöglichen. Die Schatten- aber auch die Sonnenseiten zu zeigen und dem Auditorium somit die Möglichkeit zu bieten, sich eine unabhängig Meinung zu bilden. Eine eigene Meinung, die aber auch bedeutet, dass man sowohl damalige, als auch heutige Dinge, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und vielleicht auch einiges hinterfragt, was man vorher als unantastbar angesehen hat.
Möchte man ein Resümee ziehen, so kann man für die
unternehmerische Ausrichtung des Friesenringes folgende Ziele festhalten:
- Nachhaltige Wissensvermittlung
- Objektive Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte
- Besinnung auf die ursprünglichen zwischenmenschlichen Werte
- Sensibilisierung gegenüber der regionalen Kultur und den damaligen Sitten
- Förderung der Lernbereitschaft und Wissensaufnahme
- Freude am Handwerk
- Animierung der Zuhörer zum aktiven Mitgestalten
- Begeisterung wecken und Lebenslust zeigen
Überrascht, dass an dieser Stelle Ziele stehen, die weit über den ersten Eindruck
der platten mittelalterlichen Handwerksdarstellung hinaus gehen?
Nun, der Friesenring setzt sich aus vielen Einzelcharakteren zusammen, die neben dem unternehmerischen Engagement auch ihre persönliche Note mit einfließen lassen. Gerade diese persönliche Note und individuelle Hingabe verleiht dem Friesenring sein charakteristisches Erscheinungsbild und seine markante norddeutsche Art, was ihn zu einem wahren Unikat in der heutigen Unternehmerwelt macht.
Wenn Sie auch diese Ansichten befürworten, aber eigentlich kein Mittelalterfan sind, sollten Sie sich die Frage stellen, ob man nicht das eine mit dem anderen verbinden kann. Ob man nicht Ihre Sichtweise durch eine mittelalterliche und an vielen Stellen auch direktere Art ausdrücken kann.
Wenn Sie möchten kann Ihnen der Friesenring dabei zur Seite stehen.
Getreu den seefahrenden Händlern ist das Motto: „Fragen kostet nichts!“