Töpferei in Friesland
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Um 800 herum spielte die Keramik im Norden
Deutschlands eine zweitrangige Rolle.
Diese in den Jahrhunderten nach der
Völkerwanderung hergestellte Keramik wurde
überwiegend als Kochgeschirr verwendet.
Das übrige Essgeschirr, sowie Vorratsgefäße
wurden i.d.R. aus Holz hergestellt. Dieses keramische
Kochgeschirr wird auch als der „Eitopf“ bezeichnet.
Dass diese zum Kochen verwendet wurden,
bestätigen die seltenen Funde dieser Töpfe
an deren Innenwand verkrustete und verkohlte
Speisereste nachgewiesen werden konnten.
Weiterhin lässt die niedrige Anzahl an Funden
solcher Keramik darauf schließen, dass es zu
dieser Zeit nur wenige dieser Gegenstände,
etwa 2-3 Stück, in den jeweils einzelnen
Bauernhöfen gegeben hat.
Die Beschaffenheit der Gefäße zeigt eine
dicke, grobe und unregelmäßige Form.
Diese Beschaffenheit, ergänzt um die Tatsache,
dass sie sehr selten verziert worden sind,
spricht dafür, dass die Herstellung von Keramik
zu dieser Zeit eben eine eher unwesentliche
Bedeutung hatte.
Es wird vermutet, dass sich die einzelnen
Siedlungen, oder noch wahrscheinlicher
sogar jeder einzelne Haushalt mit dieser
Keramik versorgt und somit diese selbst
hergestellt hat. Man spricht davon, dass der Norden Deutschlands zu Beginn
des 9. Jahrhunderts noch sehr unterentwickelt war, was die Produktion von Keramik
betraf. Östlich der Elbe-Saale-Linie befand sich das Gebiet der slawischen Keramik,
welche eine weitaus höhere Qualität verzeichnete, die nicht nur durch eine häufige
Verzierung, sondern auch durch eine qualitativ sorgfältige Herstellung bestach und
zudem in den meisten Fällen auf der Scheibe geformt wurde.
Noch hochwertiger waren westliche Produkte, wie z.B. im Rheinland hergestellte Waren.
Zu nennen wären dort die berühmten Dörfer, wie Badorf und später dann vor allem
auch Pingsdorf. Trotzdem wurden diese Keramiken aus den besseren Gebieten
nicht stark gehandelt, so dass seltene Scherbenfunde dafür sprechen, dass es bei
einem solchen Handel eher um den Inhalt dieser Keramik ging, als darum sie als
Geschirr zu importieren.
Die norddeutsche Keramikversorgung – bis in das 9. Jahrhundert hinein – scheint immer
noch sehr unklar zu sein, da bis dato noch keineWerkstätten gefunden wurden.
Sich sehr stark ähnelnde Gefäße wurden überwiegend innerhalb kleinerer Gebiete gefunden
und nicht über größere Strecken hinaus, so dass die Vermutung über die Versorgung der
Keramik direkt am Siedlungsplatz selbst, zunächst bestehen bleibt.